Heiligabend starb der langjährige Leiter der Berliner Domkantorei, Herbert Hildebrandt, im Alter von 84 Jahren.
Herbert Hildebrandt, geboren 1935 im ostpreußischen Adlig, hatte in den fünfziger Jahren Kirchenmusik in Halle an der Saale studiert und widmete sich neben den traditionellen Oratorien- und Kantatenwerken insbesondere der Pflege gottesdienstlicher A-cappella-Musik.
Zwanzig Jahre, von 1983 bis 2003, leitete Herbert Hildebrandt hauptamtlich die Berliner Domkantorei, die er 1961 gründete. Seine Anfänge hatte der 1974 zum Kirchenmusikdirektor ernannte Organist und Kantor in der Versöhnungskirche gemacht. Nach dem Mauerbau 1961 verlor der Berliner Dom seinen Chor, denn der „Staats- und Domchor“ residierte im Westteil der Stadt. Herbert Hildebrandt hatte die rettende Idee und formte bereits 1961 die neue Berliner Domkantorei aus den in Ost-Berlin lebenden Sängerinnen und Sängern der Versöhnungsgemeinde sowie aus anderen durch die Teilung „heimatlos“ gewordenen Chorsängern. Für die Domkantorei komponierte er Chorsätze, bearbeitete Weihnachtslieder, gab Werke alter Meister heraus und kümmerte sich um die Notenbibliothek des Doms, die 10.000 Werke umfasst.
Der Berliner Dom erinnert an das Wirken seines Domkantors und die von ihm initiierte Gründung der Berliner Domkantorei mit einem Gottesdienst am Samstag, den 18. Januar um 19 Uhr.
Am Abend singt die Berliner Domkantorei unter Leitung von Hildebrandts Nachfolger, Domkantor Tobias Brommann.